Juni ist Holunder-Zeit
Ab Mitte Juni beginnt der Sommer – dann steht auch der Holler in voller Blüte. Es ist Holunder-Zeit! Überall sieht man derzeit prächtige Hollerbüsche mit tellergroßen Holunderdolden. Jetzt ist wieder Gelegenheit reichlich Holler zu sammeln! Auch ein Wintervorrat der getrockneten Blüten ist zu empfehlen. Denn der Holler wärmt von innen und in der kalten Winterzeit kann man sich zusätzlich mit einer Tasse Holler-Tee etwas einheizen.
Traditionelles Naturheilmittel und heimisches Superfood
Holunder gilt ebenso als heimisches Superfood und ist sehr begehrt als traditionelles Naturheilmittel. Grund dafür ist eine breite Palette an sehr gesunden Inhaltstoffen, viel Vitamin C, Vitamin A und viele Mineralstoffe. Das enthaltene ätherische Öl „Rutin“ ist besonders blasen- und nierenwirksam und sehr schweißtreibend. Genau das braucht man bei lästigen Erkältungen.

Ein Klassiker ist natürlich frischer Hollersirup. Bei den Variationen mit anderen Kräutern oder Beeren kann man der Kreativität freien Lauf lassen. Wichtig ist aber stets, den Sirup vor dem Abfüllen ausreichend zu erhitzen. Denn sonst gibt unangenehme Überraschungen. Erst kürzlich ist mir im Küchenkasten meiner Wildkräuter-Workshopküche von Almsinn eine Flasche Holler-Aronia-Sirup durch den Gärungsdruck förmlich explodiert! Tausend kleine Glassplitter klebten folglich an all den anderen Lebensmitteln im Kasten.
Holler-Aroma ist herrlich süß und fruchtig
Es gibt aber noch andere Köstlichkeiten die man mit Holler machen kann: Hollerblüten im Backteig etwa – eine ganz feine Süßspeise, die es nur einmal kurz vor dem Sommerbeginn gibt! Das Holler-Aroma ist herrlich süß und fruchtig. Man kann sich auch einen Holler-Melissen-Rosenblüten-Staubzucker herstellen, um diesen beispielsweiser über Torten, Kuchen oder über den Kaiserschmarren zu streuen.
Spätestens im Herbst, wenn die Beeren reif sind sollte man zuschlagen. Dann kann man herrlichen Hollerkoch machen oder einen feinen Hollerlikör ansetzen.

Holler und Brauchtum
Wer darauf achtet wir bald bemerken, dass es in unserer Region kaum ein alten Bauernhaus ohne Holunderbusch an der Hausmauer- oder Ecke gibt. Es ist ein lange gehegtes Brauchtum sich direkt ans Haus einen Holler zu pflanzen – so schützt der Hollerbusch vor Blitzschlag und hält Unheil fern.